Clickern – es geht weiter

Die Konditionierung ist nach ein paar Tagen abgeschlossen. Das Tier weiß, es wird kurz darauf belohnt, sobald das Click-Geräusch erfolgt ist. Wichtig ist das richtige Timing beim “Click”
Nun suchen wir uns ein erwünschtes Verhalten. Die Katze setzt sich z.B. hin. Wir sagen „Sitz“, zeigen dazu vielleicht auch noch eine Geste (z.B. erhobenen Zeigefinger), klicken unmittelbar danach und belohnen.
Auch das machen wir mehrfach. Es wird nicht lange dauern und unsere Katze setzt sich, sobald sie das Kommando hört – auch dann immer unmittelbar clicken und belohnen.
Diese Übung sollten wir ein paar mal (oder auch ein paar Tage lang) wiederholen, bis unser Tier Stimmkommando, Aktion, Click und Belohnung miteinander in Verbindung gesetzt und verinnerlicht hat.
Sobald “Sitz” richtig sitzt, können wir ihr „High 5“ beibringen. Wir zeigen unserer Katze etwas über ihrer „Nasenhöhe“ die flache Hand und halten mit der anderen einen Leckerbissen daneben (oder klemmen ihn zwischen die Finger der dargebotenen Hand), so dass sie nicht dran kommt. Sehr wahrscheinlich wird sie nun mit der Pfote die flache Hand berühren. Wir sagen „High five“, clickern und belohnen. Vielleicht hebt unsere Katze am Anfang nur etwas die Pfote, auch das sollten wir belohnen. Von Mal zu Mal warten wir etwas länger, bis sie schließlich unsere Hand berührt.
Bald wird sie das auf Kommando tun, ohne dass wir ihr das Leckerchen hinhalten. Nach und nach können die „Befehlsketten“ länger werden, bis zu „sitz – High 5 rechts – links – High 10“ usw. bis am Ende der Click und das Leckerchen folgt. Die meisten Tiere lieben dieses Training und können die gemeinsame Zeit gar nicht erwarten. Am besten reservieren Sie ganz bestimmte Leckerchen dafür.
Mit Hunden erscheint es uns manchmal leichter. Nicht, weil sie intelligenter sind, jedoch uns häufig gefallen wollen und sich mehr Mühe machen herauszufinden was wir erwarten oder einfach, weil ihnen das Leckerchen wichtiger ist.
Nagern „sitz“ beizubringen halte ich für relativ schwierig. Sehr leicht dagegen ist mit ihnen die Arbeit mit einem Targetstick. Diesen kleinen Stab mit Kugel vorne dran sollen sie mit der Nase berühren und werden dafür belohnt. Auf diese Weise können wir sie nach und nach leicht dahin dirigieren wo wir sie hin haben möchten. ( Z.B. Irgendwo drüber oder in eine Transportbox zu laufen).
Auch Minischweine oder Frettchen können geclickert werden. Das Prinzip ist immer das Gleiche: Aktion – Click – Belohnung. Es geht immer um die positive Verstärkung von erwünschtem Verhalten.
Zu der Arbeit mit Vögeln möchte ich noch gesondert etwas schreiben. Auch hier können wir eine wunderbare Partnerschaft mit Hilfe des Clickers aufbauen.
Wichtig ist auf jeden Fall: Tiere sind unsere Partner. Das Training soll uns und ihnen Spaß machen. Klappt es mal nicht sofort, sollten wir eine Pause machen und darüber nachdenken, wie wir ihnen diesen Lernerfolg verschaffen können.